"Ist die KI das Ende der klassischen Steuerberatung?"
Immer mehr Kunden fragten in den letzten Monaten bei SPECTRUM bzgl. allgemeiner Unterstützung für KI-Anwendungen in Steuerberaterkanzleien nach. Auch für SPECTRUM ist die Künstliche Intelligenz natürlich noch Neuland und speziell bei fachbezogenen Fragestellungen, welche der KI-Systeme sinnvoll und "wie" in Steuerberaterkanzleien eingesetzt werden können, konnte nicht beantwortet werden. Ist ChatGPT, MS-Copilot, Google-Gemini/Bard, Meta-Llama, Amazon, Apple-KI, Gamma, Motion, Heygen, Canva, Perplexity und wie die ganzen, derzeit hochgehandelten KI-Produkte alle heißen sinnvoll einsetzbar in Kanzleien?.
Auch welche KI-Lösungen derzeit und in Zukunft die DATEV, die Fachverlage (NWB, Der Betrieb, Deubner, Haufe, Otto Schmidt usw.) und sonstige Anbieter - vielleicht gibt es ja auch neue Player - speziell für den Steuerberatermarkt anbieten, ist noch nicht allgemein bekannt. Das für Steuerberater besonders wichtige Thema Datenschutz und welche Lizenztype darf ein sog. Berufsgeheimnisträger bezogen auf die KI einsetzen sollte dringend hinterfragt werden.
Also beschloss man bei SPECTRUM einen Ganztageskongress zum Thema "Künstliche Intelligenz & Steurberatung" in Düsseldorf zu organisieren. Als der Steuerberaterverband-Düsseldorf davon erfuhr, hat der noch seine Verbandmitglieder zusätzlich hierzu eingeladen. Am Freitag, den 14.6.2024 fand diese KI-Tagung dann im großen Rheinlandsaal des Hilton-Hotels/Düsseldorf statt. Knapp über 350 Steuerberater hatten sich zu dieser Tagung angemeldet.
"KI - nur ein Medien-Hype oder wird die Arbeitswelt verändert?"
Keynote-Vortrag von Dipl. Ing. Ulrich Giesen
Gründer und heutiger Aufsichtsratsvorsitzender der SPECTRUM GmbH
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Vortrags-Video
„Künstliche Intelligenz und aktuelle Moden und Trends in der Steuerberatung“
Prof. Dr. Peter Fettke, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Universität des Saarlandes und
Principal Researcher, Research Fellow und Forschungsgruppenleiter am
Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
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Vortrags-Video
„Die Zukunft im Blick: KI-Tools für die Steuerbranche!“
Dr. Damian KlimkeBusiness Development & Project Manager bei der Taxy.io GmbH, Aachen. Taxy.io ist ein Spin-Off
der RWTH Aachen mit Connections zur Universität Köln und zur Harvard University. Taxy.io widmet sich mittels
künstlich intelligenter Softwareentwicklungen der Automatisierung in der B2B-Steuerberatung
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Vortrags-Video
Auch die Finanzverwaltung rüstet mit KI auf:
„Quo vadis, Finanzverwaltung? Potenziale und
Herausforderungen eines künftigen KI-Einsatzes“
Prof. Dr. Christoph Schmidt, Gründer und Leiter des Instituts für digitale Transformation im
Steuerrecht (IdTStR) an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg.
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Vortrags-Video
„Generative KI bei DATEV - Strategische Implikationen für den
Berufsstand und konkrete Beispiele zum aktuellen Stand“
Dr. Matthias Plank,Steuerberater und Software-Entwickler bei DATEV. Er arbeitet an der Schnittstelle
zwischen Steuerrecht und IT. Ein Fokus seiner Arbeit liegt beim Einsatz generativer KI bei steuerfachlichen
Themen und in der Softwareentwicklung.
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"KI in der Wirtschaftsprüfung"
Prof. Dr. Kai-Uwe Marten, Direktor des Instituts für Rechnungswesen und Wirtschaftsprüfung an der Universität Ulm,
Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften
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„ChatGPT – und jetzt?“
Alexander Potthoff, er leitet den Bereich Plattformen und digitale Innovation beim NWB Verlag.
Alexander Potthoff ist Autor, Referent und Rechtsanwalt.
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Vortrags-Video
„Was müssen Berufsgeheimnisträger beachten bei der
Nutzung von KI, ChatGPT oder Microsoft Copilot“
Per Kristian Stöcker, Fachanwalt für IT-Recht, Datenschutzbeauftragter, er ist Fachanwalt
für IT-Recht, TÜV-zertifizierter Datenschutzbeauftragter, außerdem ist er von der Universität
Maastricht zertifiziert zum „Data Protection Officer beim European Centre on Privacy and Cybersecurity“.
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Vortrags-Video
„Ist der KI-Hype real? Müssen wir handeln?
Wenn ja, warum? Was können wir tun?“
Sebastian Pollmanns, Steuerberater, Wirtschaftsinformatiker
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Video-Aufzeichnung
Künstliche Intelligenz
& Steuerberatung
Vor 50 Jahren sprach man noch landläufig über Elektronengehirne statt über Computer – heute ist das Thema „KI – künstliche Intelligenz“ (oder engl. AI – Artificial Intelligence) in aller Munde:
- ChatGPT, Microsofts Copilot, Bing, Bard/Gemini von Google, Dall-E2, Whisper, Beautiful.ai, Brain.fm, genei.ai, Bluewillow, DeepL, DocMaker, Diagrams, Jasper-AI, HeyGen, Copy-AI, Quillbot, Grammarly, Github, Midjourney, Neuroflash, Murf, Taxy.io, und viele mehr . . . sind erste Lösungen für einen bevorstehenden Paradigmenwechsel in der täglichen Arbeit - auch für Steuerberater?
- Unter KI versteht man den Sammelbegriff für Technologien, die es Maschinen ermöglichen, zu erfassen, zu begreifen, zu entscheiden, zu handeln und zu lernen – entweder selbstständig oder zur Unterstützung von Menschen. Menschliches Lernen und Denken soll dabei auf den Computer nachgebildet und übertragen werden, indem große Datenmengen (Big Data) analysiert werden, so dass daraus Handlungsanweisungen (Algorithmen) entwickelt werden können.
Es vergeht kein Tag mehr, wo nicht Presse, Funk, Fernsehen und vor allem die Sozialen Medien „Reißerisches“ über KI berichten.
- Die jüngsten Fortschritte in der KI sind sehr aufregend: Die Menschen nutzen es auf vielfältige Weise, von selbstfahrenden Autos über Verbesserungen des Kundensupports, über das Schreiben von Programmcode, von Schriftsätzen oder Bachelor-Arbeiten, bis hin zu ganzen Romanen und Drehbüchern, oder bis hin zum Erstellen neuer Musik und Werbefilmen. KI wird aber heute auch schon bei Expertisen-Systemen, bei Prüfung im Rechnungswesen, bei der Wirtschaftsprüfung und bei der Steuerprüfung der Finanzbehörden eingesetzt.
Aus marketingtechnischen Gründen werden heute aber auch manche Produkte einfach nur mit dem Zusatz KI „aufgehübscht“– obwohl es sich nur um abgestandenen Wein in alten Schläuchen handelt.
- Manche Aktien von Unternehmen (wie Nvidia, SMCI, Palantir, Crowdstrike, Arm Holdings usw.) schießen plötzlich durch die Decke – weil man sie für KI-Gewinner hält. Aber auch Alphabet (Google), Meta (Facebook), IBM, Apple, Microsoft werden als Börsen-Gewinner gehandelt. Man glaubt sich ins Jahr 2000 zurückversetzt, bei der damaligen Dot-Com-Blase lief auch so eine dieser Rallys um immer höhere Börsenkurse.
Interessant: Staaten und Regionen fangen an, ihre Zukunftsfähigkeit an der Anzahl von KI-Start-Up-Neugründungen zu vergleichen.
- VW brauchte noch 10 Jahre, um 1 Mill. VW-Käfer-Kunden zu gewinnen – die KI-Software ChatGPT brauchte dafür gerade einmal 2 Tage. Das Telefon brauchte 75 Jahre um 50 Millionen Nutzer zu gewinnen, das iPhone noch 8 Monate – ChatGPT nicht einmal 4 Wochen.
- Laut Umfrage vom DIHK Ende 2023 sollen schon 61% der deutschen Unternehmen KI nutzen bzw. die kurzfristige Nutzung beabsichtigen – dies sind aber wohl nur Großunternehmen, die sich dafür „Garage“- und „Inkubator“-Stabsabteilungen leisten können.
Was machen aber die kleinen Betriebe, die Kanzleien? - Täglich wird vor der Übermacht der KI-Forschung in den USA und in China gewarnt – kommt Deutschland ins Hintertreffen? Manche stellen die Frage:
„Ist unsere technologische Souveränität in Gefahr?“. - Umfragen haben ergeben: 48% der Beschäftigten in der Steuerberatung sehen heute schon durch KI Gefahren für ihren Arbeitsplatz. Die Bundessteuerberaterkammer versucht abzuwiegeln. Studien besagen aber, dass die Jobs von Buchhaltern, Steuerberatern, Gerichtsmitarbeitern, Juristen (allg.), Designern, Schriftstellern, Journalisten, Filmschaffenden, IT-Supportern, Programmierern usw. besonders in Gefahr sind.
Wird Disruption zur Normalität? - Um in Zukunft überhaupt noch mitreden zu können, müssen wir neue Begriffe wie Generative Pre-trained Transformer, Big Data, Large Language Models, Chatbots, Prompting, Deep-Learning-Algorithmen, Data Mining, Mustererkennung, neuronale Netze, Deep-Fakes usw. verstehen und anwenden können.
Müssen wir den Duden umschreiben – oder macht KI das?
Künstliche Intelligenz ist eines der aktuell vorherrschenden Themen und noch ist unklar, welche Auswirkungen und Konsequenzen sich im Einzelnen für den Berufsstand der Steuerberater ergeben werden. Klar dagegen ist, dass KI auch in der Steuerberatung zum Einsatz kommen wird. Daher ist es wichtig, dass auch mittelständische Kanzleien Kenntnisse und Erfahrungen in diesem Bereich schnell aufbauen bzw. sammeln.
Verschaffen Sie sich einen Überblick über den derzeitigen aktuellen Stand der KI-Technik – wir haben für Sie die absoluten Top-Fachleute zu dieser KI-Tagung nach Düsseldorf geholt.