Deutschland feiert die Wiedervereinigung und SPECTRUM vernetzt Kanzleien mit Novell
SPECTRUM = Pionier bei der Kanzleivernetzung
Mit Laserdruckern an DATEV-Systemen, kompatiblen-PCs mit DATEV-Dongle und DATEV-DFÜ-Box-Vernetzung hatte SPECTRUM in kürzester Zeit schon über 100 Kunden aus dem Steuerberatermarkt im Bergischen Land gewonnen.
Die DATEV brachte immer mehr lokale PC-Programme auf den Markt, zum Beispiel PC-FINA zur Finanz-, Ergebnis- und Steuerplanung oder PC-SBC zum Steuerbelastungsvergleich. ESt-VB, KSt-VB, OPOS-VB, Bilanz-VB usw. waren weitere Programme der DATEV. „VB“ war dabei die Abkürzung für „Verbundprogramm“, das heißt, mit dem Programm konnte man nur lokal erfassen und musste die Daten zur eigentlichen Verarbeitung erst nach Nürnberg schicken, um von dort zeitversetzt – nach einem nächtlichen Berechnunglauf im Rechenzentrum – die Ergebnisse abzurufen. Ein Steuerberater erklärte uns das damals so: „OPOS-VB ist eigentlich ein vollständiges, autarkes Fibu-Programm, das nur künstlich von der DATEV kastriert wurde, um weiterhin die Abhängigkeit der Kanzleien vom DATEV-Rechenzentrum sicherzustellen“.
Auf jeden Fall „platzten“ damals die maximal 10- oder 20-MB-Festplatten in den PCs, weil immer mehr Daten lokal gespeichert wurden. Da diese Daten zum Teil ständig per Diskette von PC zu PC weiterkopiert wurden, entstand oft ein heilloses Datensatz-Durcheinander, da keiner mehr genau wusste, wo sich denn nun die aktuellen Daten der Mandanten befanden. Da SPECTRUM schon in der Industrie PCs mit Novell vernetzt hatte, wollte man das auch in den Kanzleien machen. Offizielle Rückfragen ergaben aber, dass die DATEV eine Vernetzung in Kanzleien nicht befürwortet, denn die sei ja nicht notwendig, da die PCs ja nur Erfassungsplätze seien und die Verarbeitung im DATEV-Rechenzentrum stattfände – und dazu bräuchte man keine lokale Vernetzung.
Durch informelle Kontakte war zu erfahren, dass man DATEV-intern mit MS-Net, einer auf MS-DOS basierenden Primitivvernetzung, herumexperimentierte und als nächstes Tests mit dem MS-LAN-Manager machen wollte. Der MS-LAN-Manager war damals ein erster Versuch von Microsoft, auf Basis von OS/2 in den Netzwerkmarkt einzusteigen. Anfang 1990 installierte SPECTRUM zusammen mit Entwicklern aus Nürnberg in einer Kanzlei in Wuppertal das erste MS-LAN-Manager-Netzwerk. Aber erneut hielt SPECTRUM sich nicht an die technischen Vorgaben der DATEV: Statt 2.000-DM-teure Netzwerkkarten der Firma Schneider & Koch aus Ettlingen einzusetzen, wie die Nürnberger DATEV-Entwickler es forderten, setzte SPECTRUM bezahlbare, preiswertere Netzwerkkarten des Marktführers 3COM für nur circa 400 DM pro Stück ein. Dafür gab es viel Schelte – und den Kanzleien wurde angedroht, dass es keine Gewährleistung der DATEV dafür gäbe. Der Vernetzungsbedarf in den Kanzleien war riesig und schon Mitte 1990 hatte SPECTRUM in Wuppertal über 20 Kanzleien vernetzt. Die Stabilität dieser Vernetzungen mit dem Netzwerkbetriebssystem MS-LAN-Manager ließ aber arg zu wünschen übrig – und SPECTRUM wagte den nächsten kleinen Disput mit der DATEV: SPECTRUM rüstete alle Kanzlei-Netzinstallationen kostenlos von MS-LAN-Manager auf Novell für die Kunden um. Die Stabilität dieser Vernetzung war um Faktoren höher – und so kam es, dass nach kurzer Zeit Spezialisten aus Nürnberg zu SPECTRUM kamen, um nachzufragen, wie man es denn geschafft hätte, DATEV-Anwendungen unter Novell lauffähig zu machen.
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